Unter Mediation wird ein strukturiertes freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes verstanden.
Die Konfliktparteien wollen durch die Einschaltung eines Dritten (dem Mediator) eine gemeinsam erarbeitete und eigenverantwortete Konfliktbeilegung erreichen, die den Bedürfnissen und Interessen aller Beteiligten entspricht.
Die Erfahrung zeigt, dass eine von den Konfliktparteien selbst erarbeitete Lösung bei allen Beteiligten eine deutlich höhere Akzeptanz hat, als z.B. eine gerichtliche Entscheidung.
Mediation - wie funktioniert das?
Der Mediator hat keine eigene Entscheidungskompetenz und wirkt auch sonst nicht gestaltend oder manipulierend auf die Konfliktparteien (die Medianten) ein.
Seine originäre Aufgabe ist es, auf das Einhalten definierter Verhaltensstandards zu achten und den Mediationsprozess - sofern erforderlich – unter Wahrung der Mediationsprinzipien in die richtige Richtung zu steuern.
Der Ablauf einer Mediation
Wo Menschen zusammenkommen, entstehen Konflikte.
Das ist bedauerlich, aber leider Fakt.
Konflikte entstehen mit Kunden, mit Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten, mit Partnern, mit Nachbarn, mit Mietern/Vermietern oder mit Menschen, mit denen man bisher nichts weiter zu tun hatte. Einen entstehenden Konflikt zu lösen, ist an sich relativ einfach: die beiden (oder mehreren) Parteien reden miteinander, berücksichtigen die Argumente des bzw. der anderen und finden dann gemeinschaftlich eine Lösung, die den berechtigten Interessen aller Parteien entspricht. Soweit die Theorie…
In der Praxis sind Konfliktlösungsprozesse nicht selten von Uneinsichtigkeit, Egoismus und destruktiver Radikalität geprägt.
Jeder Kontrahent versucht, seine Maximalforderung zunächst einmal so weit wie möglich durchzusetzen, Abweichungen von der eigenen Überzeugung werden ungern akzeptiert und am Ende scheitern oftmals die Bemühungen, den Konflikt eigenverantwortlich zu lösen.
Der Weg zum Anwalt mit anschließender gerichtlicher Auseinandersetzung (und Entscheidung durch einen Dritten) ist häufig vorprogrammiert.
Speziell der „Verlierer“ eines formalen Rechtsstreites wird insgeheim noch lange nach „Rache“ oder „Vergeltung“ trachten, damit das aus seiner Sicht an ihm begangene Unrecht doch noch angemessen gesühnt wird. Diese Reaktion ist zwar traurig, aber menschlich und demnach wahr…
Weil mit der Beendigung eines formalen Streites nicht auch automatisch der zu Grunde liegende Konflikt beendet ist, hat sich gerade in den letzten Jahren auch hierzulande immer stärker die Überzeugung durchgesetzt, dass es an sich nicht wirklich eine Lösung ist, wenn es einen offiziellen „Gewinner“ und einen „Verlierer“ gibt.
Oftmals müssen die Kontrahenten auch nach der Beendigung des Streites noch miteinander umgehen (z.B. Eltern nach der Scheidung bei der Gestaltung des Umgangs mit den gemeinsamen Kindern, Mitarbeiter und Vorgesetzter bei einem Streit im Arbeitsleben oder Auftraggeber und Auftragnehmer z.B. bei längerfristigen Lieferverträgen).
Die „formale Befriedung“ eines Streites kann dem Anspruch auf einen künftigen konstruktiven Umgang miteinander also nicht genügen. Wie also kann man vor diesem Hintergrund vorgehen, wenn es gilt, einen Konflikt so zu lösen, dass nach Möglichkeit keine „verbrannte Erde“ entstehen soll?
Eigenverantwortliche Konfliktlösungsversuche scheitern wie eingangs beschrieben nicht selten an den inneren Einstellungen und/oder der Unerfahrenheit der Kontrahenten, einen dialoggesteuerten, konstruktiven und kompromissorientierten Konfliktlösungsprozess zu initiieren.
An dieser Stelle kommt nun der Mediator ins Spiel. Seine Aufgabe ist es, gemeinsam mit den Kontrahenten (bzw. den „Medianten“) eine tragfähige Gesprächsgrundlage zu schaffen, damit unter Beachtung der berechtigten Interessen aller Konfliktparteien eine zielorientierte Konfliktregulierung erreicht werden kann.
Der Mediator ist dabei unterstützend, aber nicht primär gestaltend tätig. Der Mediator agiert allparteilich, das heißt, er bevorzugt nicht offen oder versteckt eine der Parteien, sondern er sorgt dafür, dass alle Beteiligten ihre Bedürfnisse und Interessen angemessen formulieren können und sich anschließend in der von den Medianten eigenverantwortlich erarbeiteten Lösung wiederfinden.
Wie genau macht das der Mediator? Der Mediator verfügt über eine umfangreiche personale, soziale und methodische Kompetenz und schafft so den Rahmen für den konstruktiven Dialog unter den Medianten. Dabei steuert der Mediator selbstverständlich - im besten Fall unmerklich - den Prozess, achtet jedoch dabei immer auch auf die Einhaltung der von allen Beteiligten vorab akzeptierten Spielregeln. Eine Mediation ist insofern immer auch eine Art "moderierter Dialog".
Für die Inhalte der Mediation und der Ergebnisse sind alleine die Konfliktparteien, also die Medianten verantwortlich. Der Mediator vertritt dabei keinen therapeutischen Ansatz, keine Ideologie und gibt auch keine formaljuristische Beratung, seine Vorgehensweise orientiert sich streng an der Konfliktstruktur und ist rein ergebnisorientiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass eigeninitiierte Konfliktbewältigungsprozesse eine viel stärkere Akzeptanz bei allen Beteiligten haben, als die „Rechtsprechung“ durch einen Dritten. Gerade die Notwendigkeit, auch künftig miteinander auskommen zu müssen, lässt immer mehr Menschen diesen Weg der konstruktiven und regelbasierten Kommunikation wählen.
Unsere Mediatoren sind umfassend ausgebildet und verfügen über eine umfangreiche Praxiserfahrung (und sind darüber hinaus Mitglieder bei der DGM - Deutsche Gesellschaft für Mediation) - nutzen Sie unsere Expertise!